Assassin´s Creed 2 - Test Review

Review: Assassin's Creed 2 (Ubisoft)

Assassin's Creed 2 - Test des Actionkrachers von Ubisoft

Jetzt im Handel - hier unser Test von Assassin's Creed 2! Wir wagen eine zauberhafte Reise ins Mittelalter erleben ein Abenteuer voller Liebe, Hass und Action!

Assassin´s Creed 2 - Test - Eine Legende im Test


Ezio ist gezeichnet von den letzten 22 Jahren. Aus dem unbeschwerten Teenager hat das Schicksal längst einen eiskalten Killer gemacht. Die Gesichtszüge von einem Bart verhüllt, dicke Metallplatten über dem Assassinen-Gewand, Blut an den tödlichen Unterarmklingen. Das aufregende Leben des Ezio Auditore da Firenze bietet genug Stoff für einen dicken Roman, einen Hollywood-Streifen oder für ein fünfzehnstündiges Videospiel-Abenteuer – das deutlich packender und vielfältiger ausfällt, als der Vorgänger!

Im Grunde ist Assassin’s Creed 2 ein GTA IV im 15. Jahrhundert. Statt New York sind die italienischen Städte Florenz, Venedig und Rom unsere herrlich anzuschauende Spielwiese. Auf dicke Ami-Schlitten müssen wir natürlich verzichten, dafür stehen weiße Schimmel zum Transfer zwischen den Metropolen bereit – oder eine Schnellreise-Kutsche. Letztlich warten in Assassin‘s Creed 2 ähnlich viele spannende Aufgaben auf uns, wie in Rockstars populärem Open-World-Spiel.

Bevor Ezio im Jahre 1476 seine Assassinen-Karriere startet, muss er zunächst die Anforderungen des Alltags meistern: Der 17-Jährige prügelt sich mit dem Sohn der verfeindeten Pazzi-Familie, flüchtet vor dem wütenden Vater seiner Freundin, rächt die betrogene Schwester und transportiert Bilder für einen Kunststudenten namens Leonardo da Vinci. Die ersten Aufträge in Florenz erläutern nicht nur die Steuerung, sondern führen sanft in die Story ein. Zahlreiche, von deutschen Profisprechern synchronisierte Dialoge zeigen den Zwist zwischen der Pazzi-Familie sowie den Medicis und Auditores. Der Konflikt spitzt sich nach einiger Zeit dramatisch zu und macht aus dem naiven Ezio einen kompromisslosen Assassinen!

Mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze mischt sich Ezio unter die Venezianer, bahnt sich unauffällig einen Weg zum seinem Opfer. Stopp! Vier schwer bewaffnete Wachen versperren das Tor zum Palast. Ein Gefecht zu provozieren wäre purer Selbstmord. Also bedienen wir uns der zufällig in der Nähe stehenden Kurtisanen – heute würde man Prostituierte dazu sagen. Wir geben den Damen Geld und weisen sie an, die Wachen wegzulocken. Die Kurtisanen spielen mit ihren weiblichen Reizen, wenige Sekunden später haben wir ungehinderten Zutritt zum Palastgarten.

Mist! Noch mehr Wachen an der Eingangstür und keine Kurtisanen zu sehen. Dann müssen wir wohl die Fassade erklimmen. Flugs hängt sich Ezio an den ersten Mauervorsprung und klettert geschmeidig die Wand hoch. Die gelungene Steuerung ist schnell erlernt und bietet später sogar noch einen Experten-Move, bei dem Ezio zu einem entfernten Vorsprung hechten kann – korrektes Timing vorausgesetzt. Wie ein Affe hängt Ezio an der obersten Klippe und wartet bis, eine Patrouille vorbeiläuft. Auf unser Kommando streckt Ezio blitzschnell seine Hand aus und reißt die Wache in die Tiefe – toll! Aber der Profi-Assassin hat noch mehr drauf.


Ganz oben angelangt, blicken wir hinab und sehen das Opfer im Innenhof umherlaufen. Jetzt müssen wir nur warten, bis der Bösewicht direkt unter uns auftaucht. Dann springen wir ihn mit einem mächtigen Satz an und rammen ihm unsere Unterarmklinge in den Hals. Die Kamera schneidet dabei um und zeigt die Tötungs-Aktion aus einer kinoreifen Perspektive. Nicht weniger hollywoodtauglich ist die folgende Flucht: Da die Wachen gnadenlos in der Überzahl sind, denken wir keine Sekunde an einen Schwertkampf. Stattdessen laufen wir im Slalom zwischen den Klingen und Hämmern hindurch und erklimmen die Mauer erneut, diesmal an der Innenseite. Nach unten geht’s dafür schneller, wir springen einfach kopfüber in den venezianischen Kanal. Dann schwimmen wir zum Ufer, springen über Verkaufsstände hinweg, erklimmen einen Balkon und verstecken uns auf einem Häuserdach – puh, geschafft!


nsgesamt 30 Attentate gilt es in Assassin’s Creed 2 auszuüben. Die meisten sind in die Hauptstory eingebunden, einige sind als Nebenmission optional anwählbar. Die Entwickler haben penibel darauf geachtet, dass sich die Attentate nicht zu sehr ähneln: Für einen späteren Anschlag bastelt unser Freund Leonardo da Vinci aus gefundenen Blaupausen eine Unterarmpistole. Damit erschießen wir während des venezianischen Karnevals unauffällig unser Opfer, übertönt vom lauten Feuerwerk. Außerdem baut Leonardo ein Fluggerät, mit dem Ezio einen Palast aus der Luft erreichen kann – spektakulär!

Die eingeblendete Minikarte zeigt stets die nächste Hauptmission sowie die Entfernung zum Startpunkt an. Man weiß also immer sofort, wo es weitergeht. Weitere Symbole weisen den Weg zu den zahlreichen Zusatz-Aufträgen, bei denen Ezio als Bote, Kurier, Eskorte, Schläger, Akrobat und natürlich als Attentäter in Aktion treten kann. Die Nebenmissionen sorgen nicht nur für jede Menge Abwechslung, sondern füllen auch Ezios Geldbeutel.

Für die Kohle spendieren wir unserem Meister-Assassin eine bessere Rüstung sowie effektiveres Tötungswerkzeug. Im Laden gibt‘s kleine Dolche, große Schwerter, Wurfmesser, Rauchbomben und vieles Nützliche mehr. Vor allem gegen die perfekt gerüsteten Wachen, die später auf uns zukommen, sind wir mit Standardwaffen machtlos. Ausnahme sind die Unterarmklingen, die weniger für Frontalangriffe taugen, dafür aber für die toll anzuschauenden Konterattacken.


Ezio ist aber nicht nur Profi-Attentäter sondern auch Geschäftsmann. Haben wir erst mal die Familien-Villa samt Städtchen Monteriggioni übernommen, können wir den Rubel rollen lassen. Dafür investieren wir in die Renovierung von Gebäuden wie Bank, Kaserne, Schmied oder Bordell. Dadurch steigen die Steuereinnahmen, die alle zwanzig Minuten in unsere Schatztruhe wandern. Wir können jederzeit in die Villa zurückkehren und uns ums Geschäft kümmern. Das Spiel fordert uns sogar dazu auf: Wenn die Geldtruhe voll ist, sollten wir sie schnell leeren, ansonsten steckt sich Buchhalterin Caterina – unsere verzogene Schwester – die Kohle in die eigene Tasche.


Ungefähr zwei Drittel des Spiels verbringen wir in Florenz und Venedig. Gegen Ende des Action-Adventures reisen wir noch nach Rom, wo wir uns in den Vatikan schleichen müssen. Zudem führt uns der Trip durch die Vergangenheit ins Küstenstädtchen Forli sowie in die Toskana. Die Orte sind allesamt wunderschön gestaltet und verführen vor allem an einem großen HD-Fernseher zum Staunen und Träumen.

Auf den ersten Blick begeistert die Umgebung, gibt es doch jetzt auch mehr Echtzeit-Schatten. Der poppt allerdings häufig spät ins Bild – speziell wenn Ezio am Sprinten ist. Auch Texturdetails und manchmal komplette Personen tauchen direkt vor euch aus dem Nichts auf. Außerdem zerreißt das Bild bei schnellen Bewegungen und Drehungen („Tearing“). Dennoch ist der optische Gesamteindruck positiv.

Zudem motiviert die packende Mittelalter-Story, die mit historisch korrekten Details aufwartet. Getragen wird die Geschichte durch glaubwürdig dargestellte Charaktere von der Bordell-Besitzerin bis zum Papst. Assassin‘s Creed-Kenner wissen zudem: Es gibt eine Hauptstory, die in der Gegenwart spielt. Eigentlich ist Ezio der Barkeeper Desmond Miles, der mittels Animus-Maschine in die Gedanken seiner Vorfahren reist.

Achtung: Das Ende des genialen Action-Abenteuers bietet einige Überraschungen!